Die Römerzeit in den Niederlanden (12 v. Chr. - 406 n. Chr.)

Die Römerzeit in den Niederlanden (12 v. Chr. - 406 n. Chr.)


Bereits während des Gallischen Krieges von Julius Caesar setzen die Römer einen Fuß in die Niederlande, aber erst Jahrzehnte später lassen sich die Truppen hier auch nieder. Lange betrachten sie das Gebiet nördlich des Rheins als barbarisch, unpassierbar und uninteressant. Entlang eines Flusslaufes errichten sie einen Grenzwall (Limes). An strategisch wichtigen Punkten werden in einem Abstand von jeweils 20 Kilometern Festungen (Castella) erbaut. Bei Alphen aan den Rijn liegt die Festung Albaniana.

Mit der Invasion der römischen Soldaten verändert sich vieles. Die Römer haben einen hochentwickelten, komplex organisierten Staat, mit einer differenzierten Berufsstruktur. Darüber hinaus sind es sehr erfahrene Eroberer nach dem Prinzip Divide et impera (lateinisch für teile und herrsche). Das bedeutet, dass sie viele lokale Gewohnheiten unverändert beibehalten und nach Bedarf mit eigenen Produkten, wie z. B. Keramik, Wein, Pfirsichen und Olivenöl, erweitern. Sie bringen – hauptsächlich zu Nahrungszwecken – neue Tierarten mit in die Niederlande: Geflügel, Kaninchen und Gänse. Letztere werden auch gerne als Wachtiere eingesetzt. Geflügel nimmt auch in der römischen Religion einen hohen Stellenwert ein. Auguren (Priester) können anhand ihres Verhaltens die Zukunft voraussagen.

Divide et impera ist eine effiziente Eroberungsstrategie, die viel Macht verschafft, dabei aber kaum Menschenleben fordert und wenig Geld kostet. Die Größe der römischen Truppen hielt sich daher auch in Grenzen. Entlang des Limes in den Niederlanden waren es höchstens 30.000 bis 40.000 Mann. Während unvermeidlicher Schlachten werden lokale Kämpfer mit dem Versprechen angeworben, von der Steuer befreit zu werden oder der Aussicht auf die römische Staatsbürgerschaft. Für die Römer sind dies relativ preiswerte Angebote und für die Kelten und Germanen sehr erstrebenswert.  

Der römische Götterhimmel war sehr umfangreich und scheint auch stetig wachsen zu dürfen. So wurde zum Beispiel Kaiser Julius Caesar nach seinem Tod zum Gott Divus Julius erhoben. Der oberste Gott ist Jupiter. Hierzulande ist die im Ursprung germanisch-keltische Göttin Nehalennia sehr beliebt. An der Tür zum Tempel im Archeon sind Nachbildungen von Votivsteinen (auch Weihesteine genannt) dieser Göttin zu betrachten. Zur Erfüllung einer Bitte verspricht man der Göttin einen solchen Stein. Insbesondere Seefahrer bitten sie um die Gunst einer sicheren Reise. Vermutlich ist sie die Göttin der Fruchtbarkeit und der Schifffahrt. Vor der Küste bei Zeeland wurden viele dieser Weihesteine ​​gefunden. Die ausgegrabenen Reste und Funde aus dem Meer sind meist verschlissen und farblos. Fest steht jedoch, dass sie ursprünglich wunderbare Farben besaßen. 

In vielen Gebieten lebt die Eisenzeit während der römischen Besetzung fort, aber vor allem in der Nähe römischer Siedlungen wird die einheimische Elite romanisiert. Diese Gallorömer tragen der römischen Mode entsprechende Kleidung. Sie wohnen in von römischer Architektur inspirierten Häusern und übernehmen die römische Kultur. Die römische Besetzung hat ihnen viel Reichtum eingebracht.

Im Archeon ist ein fiktiv gallorömisches Grenzdorf errichtet: Trajectum ad Rhenum. Es ist das Jahr 150 n. Chr., eine friedliche und wohlhabende Zeit unter der Herrschaft von Kaiser Antoninus Pius.

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